Ich kann die Welt nicht verstehen

Gerade jetzt im Jahre 2017 zeigen sich meine  Probleme, die Welt nicht verstehen zu können, so deutlich wie nie zuvor. Es ist nicht nur die politische Lage, die in der Welt herrscht, sondern auch meine Betrachtungsweise auf viele Menschen und Vorgänge finden kein Verstehen.
In politischer Hinsicht teilen sicherlich viele Menschen, ob vom Autismus betroffen oder nicht, meine Meinung, aber es geht mir um etwas ganz anderes. Es geht mir um eine Art Wertfreiheit.

Ich betrachte die Menschen immer zunächst wertfrei und verstehe den Menschen an sich als ein soziales Wesen mit guten Absichten. Damit stehe ich sicherlich ziemlich allein da.
Ich kann so oft nicht verstehen, was die Menschen sich gegenseitig antun und oder beabsichtigen, um einen Vorteil zu erlangen. Warum dieser Wettkampf? Wofür? Bekommt man dafür Bonuspunkte bei der Lebenszeitverlängerung?  Wie kann es sein, dass ständig unsoziale Denker an die Macht kommen und die Welt zur Aufruhr und zum Krieg verführt? Wie kann es sein, dass genau solche Menschen von der Mehrheit des Volkes gewählt und dann auch noch bejubelt werden? Welche Menschen stecken hinter einem solchen Verhalten? Für mich ist das alles krank. Und es macht mich sprachlos.
Es schmerzt, wenn ich mir bewusst werden muss, dass viele Menschen einfach nicht sozial sind. Das bedeutet für mich, dass sie daran interessiert sind, anderen zu schaden, um ihre eigenen sozialen Unfähigkeiten zu vertuschen. Sie gehen ohne Skrupel gegen andere vor und fühlen sich gut dabei. Woran kann ich diese Menschen frühzeitig erkennen, wenn ich ihnen begegne? Ich habe dabei große Probleme.

Wenn ich das Unglück auf dieser Erde betrachte, denke ich manchmal, dass die Erde in zwei Welten geteilt werden sollte. Wirklich! Und dabei bin ich weder rassistisch noch diktatorisch. Aber es sind doch letztendlich die Lügen und Täuschungen, die viele Menschen zu einem normalen Umgang erklärt haben und jetzt Früchte tragen. Lügen, die so offensichtlich sind, dass man sie doch nicht überhören kann…
Auf der einen Hälfte der Erde würde ich alle missgünstigen, unsozialen und verlogenen Menschen, und auf der anderen die wohlgesonnen, die sich gegenseitig wettbewerbsfrei stützen und sich nicht in die Belange des anderen einmischen, solange sie anderen nicht schaden, unterbringen. Sollte Schaden entstehen, dann würde ich sie direkt auf die andere Seite der Erde verbannen.
So ähnlich nehme ich die Welt inzwischen wahr, nur dass die Erde nicht geteilt ist. Nein, ich fühle mich vielen Vorgängen und Menschen gegenüber fassungslos und gelähmt ausgeliefert und weiß oft nicht, wo auf der Welt ich mich aufhalten kann, damit mich die Bösartigkeit nicht erreicht. Ich will nicht einer von denen werden, die Hass gegen andere Menschen schüren.
Mittlerweile bin ich soweit, mich von allen Nachrichten zu distanzieren, weil sie mich in meiner Wahrnehmung des Guten auf der Welt beeinträchtigen. So wird doch ständig nur von den schlechten Dingen berichtet und die Menschen damit immer mehr zum Schlechten gedrängt. Ich will das nicht. Ich höre mir das nicht mehr an.
Die Welt ist im Grunde ein herrliches Paradies, in dem man mit Freundlichkeit, Respekt und Toleranz wirklich gut leben kann. Stattdessen hauen sich die Menschen Hass, Wut und Zorn um die Ohren. Mitleid den Opfern gegenüber wächst, doch die Täter regieren weiterhin. Was muss passieren, damit der Terror unter den Menschen aufhört? Der Terror lebt von der Aufmerksamkeit und der Verbreitung seiner Taten. Er erreicht genau die, die ständig hinschauen und sich mitreißen lassen. Diese Menschen erleiden Ängste, die sie dann weitergeben und entwickeln Lebensansichten, die nicht ihre eigenen sind. Und schon ist der Hass geboren.
Wo ist die Grenze? Es gibt keine, denn sie ist fließend und ich finde, jeder Mensch sollte sich langsam fragen, inwieweit er sich von seinem Glück noch entfernen möchte, indem er sich mitreißen lässt.

Ich freue mich über jeden Menschen, der mir begegnet, und der nicht von hinterlistigen Absichten beherrscht wird. Doch wenn man mit einer autistischen Wahrnehmung lebt, kann man solche Menschen oft schwer auf Anhieb erkennen. Die Eigenschaft, das gesprochene Wort als solches zu erkennen, wofür es einst gemacht wurde, ist mein größtes Problem, denn genau dort hat die Menschheit die größte Täuschung überhaupt eingebaut: die Lüge. Sie ist es, die in Wahrheit regiert. Gute Worte werden für schlechte Absichten benutzt. Sie sollen beruhigen, vertuschen und über etwas hinwegtäuschen, was der Redner nicht aussprechen möchte.
Ich fühle mich hilfelos…
(Meine Blogs gibt es auch zusammengefasst alseBook oder  Printausgabezum Lesen)
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5 Gedanken zu „Ich kann die Welt nicht verstehen

  1. mo jour

    Liebe Marion,
    du bist nicht allein mit deiner Einstellung.
    Du bist auch nicht allein mit deinem Erleben, mit deiner hohen Ethik, deinem Wunsch nach einem friedlichen, ehrlichen und konstruktiven Miteinander.
    Wir sind viele.
    Wir sind bloß nicht so laut und so sichtbar – weil wir in einer lauten Welt eben nicht auf alle anderen einfach draufhauen, weil wir uns nicht mit Lügen auf politischen Podien positionieren und die Massen aufwiegelnd in die Irre manipulieren.
    Es ist kein neues Phänomen, sondern Jahrtausende alt.
    Wir leben tatsächlich in einer Zeit, in der Ellenbogenmentalität und Schwarmdummheit (wieder einmal) mehr das Sagen haben.

    Auch ich bin fassungslos ob der vielen – vor allem in menschlicher Hinsicht – rückschrittlichen Entwicklungen. Meine Hilflosigkeit, auch meine Angst machen mich oft wütend. Wut ist gut, Wut kann Veränderungen bewirken – aber sie darf nicht in Hass kippen.
    Für mich ist das Wichtigste, diejenige zu sein und zu bleiben, die ich wirklich bin; mich immer wieder in meine Mitte zu erden.
    Wir dürfen nicht verstummen, auch wenn wir mit Überleben beschäftigt sind.
    Ich danke dir für deinen Mut und deine Kraft, dich in deinem Blog so menschlich und klar zu positionieren – das berührt so vieles in mir.
    Alles Gute für dich!

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  2. wombatwelt

    Eigentlich hat mo jour schon alles geschrieben 😉 Ich gehöre auch zu den „vielen“ die sich das momentane Geschehen in der Welt anschauen und wütend werden…oder traurig. Ich habe schon lange nicht mehr erlebt, dass sich die Lager so sehr verhärten und es macht auch mir Angst. Aber alleine bist Du nicht 🙂
    Grüße
    Frau Wombat

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  3. DHEL

    Diesem Beitrag ist nichts hinzuzufügen und leider ist es wahr. Auch ich verstehe die Menschen nicht die Werte die selbstverständlich sein sollten gibt es irgendwie nicht . Traurig aber wahr ich möchte gar nicht so alt werden um diese weitere traurige Entwicklung weiter mit zu verfolgen.
    Aber warum ist das so? Warum wird Hass, Lüge, Missgunst, Neid usw. als normal angesehen und warum leben die sogenannten Vorbilder dies auch noch öffentlich vor, ich verstehe es nicht. Ich werde die Menschen wohl nie verstehen deshalb mag ich
    Tiere, diese sind ehrlich, kennen keinen Neid oder Missgunst .
    Danke dass Du diesen Beitrag geschrieben hast.

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  4. e

    Hallo Marion,

    Zitat: „So wird doch ständig nur von den schlechten Dingen berichtet […] Ich höre mir das nicht mehr an.“

    Ach, wäre es schön, wenn man auf den gängigen Nachrichten-Kanälen Buttons hätte mit:
    [x] Nur positive Nachrichten anzeigen.
    [x] Nur Nachrichten ohne reisserische Überschriften anzeigen.

    Dazu noch eine „positive Tagesschau“ und Ähnliches. Einmal die Woche / im Monat — mit positiver Grundstimmung — kann man sich dann ja mal den Rest reinziehen — um den 3. Weltkrieg nicht versehentlich zu verpassen.

    Immerhin gibt es mit „Konstruktivem Journalismus“ Ansätze in der Richtung: https://de.wikipedia.org/wiki/Konstruktiver_Journalismus

    Abbonnements für solche positiven / konstruktiven und evtl. auch werbefreien Nachrichten sollten IMHO von der Krankenkasse übernommen werden (Grundrecht). Wer weiterhin seine Gesundheit ruinieren möchte — kann dann ja weiter „BILD“ & Konsorten konsumieren.

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