Stereotypische Musik

Ich glaube, meine Eltern, mein Bruder und meine Nachbarn haben wegen meiner Musikmacke sehr gelitten! Wenn ich eine neue Langspielplatte hatte, die mir gefiel, dann leierte ich sie so lange auf dem Plattenspieler, bis sie nur noch krächzte. Ebenso war es mit Cassetten. Sie wurden bis zur Unhörbarkeit gespielt. Diese Macke besaß ich schon immer. Heute leiere ich immer die gleichen CDs bis zum Wahnsinn. Doch ich nutze oft die Zeit, wenn ich alleine bin, damit meine Familie nicht allzu sehr darunter leidet.

Wenn mir Musik gefällt, dann kann ich sie ununterbrochen hören. Immer die gleiche. Oft ist es die Stimmfrequenz, die mich besonders anspricht und beruhig. Zusätzlich liebe ich Gitarren- und Klavierklänge.
Ich habe nicht allzu viele CDs, aber wenn ich eine liebe, kann ich sie wochenlang anhören. Solange, bis ich eine Neue finde. Ich kenne jeden Ton und jedes Wort auswendig. Das ist sehr nervig für die Menschen, die mit mir leben.

Früher hörte ich John Denver, kaufte jede LP und lernte all seine Lieder auf Gitarre spielen. Hinzu kamen Police, Dire Straits, U2, Chris Rea, Phil Collins, Pink Floyd und einige andere. Auf der Gitarre spielte ich bevorzugt Folksongs, aber wenn ich am Wochenende in die Rockdisco fuhr, konnte es nicht rockig und laut genug sein.
Je lauter die Musik, desto mehr kann ich entspannen. Ich erholte mich während meiner Jugend regelmäßig am Wochenende in einer Rockdisco von der stressigen Schulzeit. Mein Bruder versuchte mich in eine normale Disco mitzunehmen, aber die Musik sprach meinen Geschmack überhaupt nicht an.

Wenn ich Musik nicht mag, dann kann es passieren, dass ich Feiern oder Veranstaltungen deswegen sogar verlasse, weil sie extrem auf meine Stimmung drückt. So kann mich Musik auch stark stressen, ermüden oder gar aggressiv machen.
Wenn ich lange Fahrten mit dem Wagen unternehme, zum Beispiel nach England, dann höre ich bis zu 16 Stunden lang laute Musik. Sie hält mich wach, entspannt mich und macht mich glücklich.

Das stereotypische Hören von Musik begleitet mich schon von Kindheit an. Bestimmte Kinderlieder sang ich solange, bis meine Mutter bat, ich solle aufhören.
Des weiteren habe ich bis vor wenigen Jahren über das ganze Jahr hinweg „Jingle Bells“ gepfiffen, weil die Weihnachtszeit einen besonderen Zauber auf mich ausübt. Das nervte viele, aber ich konnte es lange Zeit nicht abstellen.
Wenn ich gestresst bin, beginne ich immer irgendein Lied zu pfeifen. Das holt mich etwas runter.

Musik ist sehr wichtig in meinem Leben und bedeutet mir sehr viel. Es ist neben den Geräuschen der Natur das wichtigste Geräusch, um mich zu beruhigen. Ich genieße es sehr, wenn ich alleine bin und immerzu die Musik hören kann, die ich derzeit liebe. Es ist für mich undenkbar, mit einem Menschen zusammen zu leben, der nicht „ein bisschen“ meinen Musikgeschmack teilt, weil es eine große Bedeutung für meine Gefühle hat. Und Gefühle sind in meinem Leben das Barometer für Energie.

Wenn ich keine Musik mehr höre, ist das ein Zeichen, dass es mir sehr schlecht geht.

(Ab jetzt kann man meine Blogs auch zusammengefasst als eBook und  Printausgabe lesen)

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3 Gedanken zu „Stereotypische Musik

  1. booksandmore81

    Das kenne ich. Musik entspannt und ist auch immer sehr gefühlsabhängig. Derzeit bespiele ich meinen mp3-player wieder neu. Einerseits, weil er eine kleine Macke hatte – und andererseits ist es mal wieder Zeit für eine kleine Abwechslung. Mal schauen, was sich demnächst bei mir findet 🙂

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  2. Katrin

    „Und Gefühle sind in meinem Leben das Barometer für Energie.“
    Das geht mir auch so. Musik beeinflusst mein Empfinden. Grundsätzlich ist das bei allen Menschen so. Aber die Intensität ist unterschiedlich.

    Die starke Beeinflussung durch Musik ist etwas, das auch typisch ist für hochsensible Menschen. In einem anderen Kommentar habe ich von Empathen geschrieben – die gelten quasi als Sonderform der Hochsensibilität.
    Ein spannendes Thema.

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